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John Okute Sica, der im Todesjahr Sitting Bulls geboren wurde, war Zeuge des Untergangs der großen Kultur der Sioux. Es war sein Anliegen, der Nachwelt ein wirklichkeitsnahes Bild über das Leben und die Kämpfe seiner Vorfahren zu vermitteln sowie die wichtigsten Mythen und Legenden seines Stammes zu überliefern. So entstand ein einzigartiges Werk, das in seiner urwüchsigen literarischen Kraft und Originalität an den Magischen Realismus erinnert. Die Spannweite des Erzählten reicht von authentischen Berichten von der Schlacht am Little Bighorn oder dem Tod Häuptling Sitting Bulls über ungewöhnliche Abenteuer- und Liebesgeschichten bis hin zu essayistischen Abhandlungen über die legendenumwobene Weiße-Büffelkalb-Pfeife, die Federkrone und den Büffel.§John Okute Sica lebte in Wood Mountain, Kanada, dem Ort, an dem Sitting Bull mit seinem Stamm fünf Jahre lang vor der Verfolgung durch die US-Armee Zuflucht gefunden hatte. Während der Großteil des Stammes sich, mit dem drohenden Hungertod konfrontiert, dem US-Militär ergab und in die Standing-Rock-Reservation übersiedelte, war eine kleine Gruppe Lakota in Wood Mountain geblieben. §1963, ein Jahr vor seinem Tod, besuchte ihn die Indianerbuchautorin Liselotte Welskopf-Henrich. Sie war von ihm so beeindruckt, daß sie ihm in ihrem Roman Nacht über der Prärie ein literarisches Denkmal setzte. Ihr Versprechen, seine Erzählungen auf deutsch zu veröffentlichen, konnte sie jedoch zu ihren Lebzeiten trotz aller Bemühungen nicht einlösen. Das Manuskript wurde jedoch in ihrem Nachlaß überliefert, und somit kann es nun, 30 Jahre nach ihrem Tod und 45 Jahre nach dem Tod des Autors, erstmals der Öffentlichkeit vorgestellt werden.