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Doktorarbeit / Dissertation aus dem Jahr 2007 im Fachbereich Germanistik - Neuere Deutsche Literatur, Note: cum laude, Justus-Liebig-Universität Gießen (Institut für Germanistik ), 100 Quellen im Literaturverzeichnis, Sprache: Deutsch, Abstract: Die Tatsache, dass der österreichische Schriftsteller Leopold von Sacher-Masoch (1836-1895) produktiv und vielseitig war, ist dem breiten Publikum, das meist nur die Novelle "Venus im Pelz" kennt, überwiegend unbekannt. Wenn auch zunehmend mehr Gegenstand der wissenschaftlichen Auseinandersetzung, wird Sacher-Masoch bis heute immer noch fast ausschließlich als der Namensgeber einer weltweit bekannten "Perversion" identifiziert und weitgehend darauf reduziert. Diese Gegebenheit wird mit den Forschungsergebnissen des Projektes kontrastiert, das die Wiederentdeckung des zu Unrecht vergessenen Autors vorantreiben soll. Aus dem umfangreichen und schwer zugänglichen uvre des Dichters werden repräsentative Texte ausgewählt und in den Mittelpunkt der Arbeit gestellt. Statt einmal mehr die allseits bekannte "Venus" zu untersuchen, schafft diese Studie durch die Ausweitung der Betrachtung auf andere Dichtungen ein Gegengewicht zu der ungerechtfertigten Repräsentativität der Novelle für das Werk des Autors. Das Forschungsziel der Arbeit ist es, die Aufmerksamkeit auf einige der vielen unbekannten und für den Autor selbst bedeutsamen Werke zu richten. Die ausgewählten Texte werden ausführlich vorgestellt - bis dato ein uneingelöstes Desiderat der literaturgeschichtlichen Forschung. Ausgehend von dem Konzept der "femme fatale" werden sie im Hinblick auf Sacher-Masochs Geschlechterpolarität eingehenden hermeneutischen Analysen unterzogen. Wie viele seiner Zeitgenossen konstruiert Sacher-Masoch die Frau als "femme fatale". Im theoretischen Teil der Arbeit wird daher auf das im ausgehenden 19. Jahrhundert vorherrschende literarische Weiblichkeitsbild eingegangen. Sacher-Masochs literarische Gestaltung des Weiblichen weist zwei Aspekte auf. Er greift das "femme fatale"-Konzept auf und führt es in eigener Variation weiter. Der von mir "femme cruelle" benannten Verführerin steht die von mir "bon femme" benannte weibliche Kontrastfigur gegenüber.