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Im Jahre 1902 erhielt die Universität Leipzig eine Grabungskonzession für den westlich der Cheopspyramide und südlich der Chephrenpyramide gelegenen Friedhof, der zum Westfriedhof von Gîza gehört und Grabanlagen (sogenannte Mastabas) aus der 4.-6. Dynastie, also aus der «Pyramidenzeit» des Alten Reiches (um 2600-2195 v. Chr.) enthält. In den Jahren 1903-1907 konnte dann Georg Steindorff (1861-1951) in drei Kampagnen einen Teil dieses Westfriedhofes von Gîza freilegen, der heute als «Steindorff Cemetery» bezeichnet wird. Durch die Wiederauffindung des verloren geglaubten Manuskriptes von Georg Steindorff und seinem späteren Mitarbeiter Uvo Hölscher (1873-1963) sowie der dazugehörigen Pläne können jetzt neben einer detaillierten Beschreibung der Lage und Architektur jeder einzelnen Mastaba auch genaue Angaben über die jeweilige Fundlage der zahlreichen, heute überwiegend in den Museen in Kairo, Hildesheim und Leipzig aufbewahrten Einzelfunde gemacht werden.Es handelt sich um insgesamt 134 Mastabas, d.h. um 96 Mastabas mehr als bisher bekannt waren, so daß nach nunmehr über 80 Jahren mit der vorliegenden Publikation sowohl ein wesentlicher Beitrag zur Entwicklung der Grabarchitektur während der 4.-6. Dynastie als auch zur Sitte der privaten Bestattungen im Alten Reich (um 2670-2160 v. Chr.) gegeben werden kann.