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Die vorliegende Untersuchung geht der Frage nach, welche Haltung die schweizerischen und deutschen Wissenschaftler der heilenden und fürsorgerischen Berufe während der Zeit des Nationalsozialismus gegenüber dem eugenischen Gedankengut einnahmen und wie sich in diesem Umfeld die schweizerische Kinder- und Jugendpsychiatrie entwickeln konnte. Die Autorin zeigt auf, dass sich bereits in der Vorkriegszeit innerhalb der Psychiatrie Vertreter einer kurativen und Vertreter einer eugenisch geprägten Haltung gegenüber standen. Auch Fachdisziplinen wie die Anthropologie und die Heilpädagogik setzten sich in der ersten Hälfte des 20. Jahrhunderts vermehrt mit eugenischen Fragen auseinander. Die Arbeit behandelt die vielfältigen Beziehungen zwischen schweizerischen und deutschen Wissenschaftlern und deren Auswirkungen auf die Verbreitung eugenischen Gedankenguts in der Schweiz und strebt damit die geschichtliche Aufarbeitung eines Themas an, das in der Schweiz noch mehrheitlich tabuisiert wird.