Grundriss Der Pathologischen Anatomie

Die neue, zwanzigste, Auflage des "Grundrisses" gab mir willkommene Gelegenheit zu erneuter Umarbeitung. An den Grundsatzen, wie sie vor allem im Vorwort der letzten Auflage ausgesprochen wurden, wurde festgehalten. Trotz vieHacher AusbJicke in benachbarte Gebiete, so physiko chemische Erklarungen und vor allem Fragestellungen der allgemeinen Pathologie, miissen in einem Lehrbuche der pathologischen Anatomie die anatomische Betrachtungsweise und die auf ihr fuBenden Erkenntnisse der Krankheitsursachen und -bedingungen den Hauptton angeben. Nur so kann der Lernende und Lesende den sicheren Untergrund fiir klinisches Denken und eigene arztliche Betati gung gewinnen. An dem Bestreben, den der "GrundriB" von je verfolgte, nur Wichtiges und in erster Linie dem heutigen Wissensstande nach sicher Erkanntes zu bringen, wurde festgehalten. In diesem Rahmen aber wurde iiberall das Alte iiberpriift, neues eingefiigt, manches etwas anders dargestellt, auch auf die Klarheit der Darlegungen, unter Ausmerzung allzuvieler Fremd worte, geachtet. Von jeher betone ich, daB mir der Allgemeine Teil am meisten am Herzen liegt. Er gerade ist die Grundlage fiir jede arztliche Ausbildung und, wenn auch der Nachschlagende leicht und schnell iiber die einzelnen Organveranderungen nachlesen konnen muB - schon deswegen ist der Spezielle Teil nicht zu entbehren-, so sind doch fiir den Lernenden die allgemein-pathologisch-anatomischen Vorgange, aus denen allein er sich das richtige Verstandnis fiir die Pathologie aneignen kann, das Wichtigste und MaBgebende.