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Dass Karl Kraus den beiden Schriftsteller Charles Baudelaire und Oscar Wilde so großes Interesse entgegenbrachte, mag einigermaßen abwegig erscheinen.Baudelaire und Wilde vertraten dieselbe dekadente Auffassung der Wirklichkeit sowie die Freude an raffinierten Amüsements und die Ansicht, dass nur die wahre, keinem moralischen Gesetz unterliegende Kunst den Menschen erlösen könne - Neigungen, die auf den ersten Blick wenig mit der polemischen Haltung Kraus' gegen den Ästhetizismus des Jungen Wien gemeinsam haben. Cristiano Bianchi spürt in diesem Buch Ähnlichkeiten zwischen den drei Autoren auf und untersucht Kraus' Schreiben auf Einflüsse Baudelaires und Wildes. Vor diesem Hintergrund gibt er einen spannenden Einblick in die Gedankengänge des Wiener Journalisten und klärt zugleich neue Aspekte der Kraus'schen Poetik.Der Autor:Cristiano Bianchi, Dr. phil., zur Zeit wissenschaftlicher Mitarbeiter am Institut für deutsche Literatur der Universitŕ di Roma Tre in dem Forschungsprojekt "Oltre il discorso: teatro maschera e linguaggio nella cultura della Wiener Moderne" ("Über den Wortwechsel hinaus: Theater, Maske und Sprache in der Kultur der Wiener Moderne").