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Narratologie erforscht Erzählungen. Aber thematische Zusammenfassungen der Erzählinhalte verschliessen narrative Kunstwerke, statt sie zu erschliessen. Bildnerische Produktivität entfaltet sich im Prozess der Werkrezeption, entgegen sprachlichen Eingrenzungen des Interpretationsproduktes. Sinn des Erzählens, Sinn einer Erzählung, ist deren anschauliche Konfiguration, v.a. in der Kunst. Sprachliche Reformulierungsprozesse entwickeln sich z.B. anhand von Farbe, Form, Materialität. Ziel einer werkgerechten Narratologie sollte daher die Beschreibung situativer Veränderungen am Werk sein. Die Reihe "Wie erzählt ...?" liefert dazu Paradigmen. In monografischer Form werden kunstwissenschaftliche Studien und eine kontextbedingte Werkauswahl vorgestellt und bildkünstlerische Erzählprozesse an Einzelbeschreibungen detailliert: Terminologiebildung und -prüfung, Interpretationsbeispiele, Feldforschung.§§Wissenschaftstheoretischer Hintergrund, im ersten Band: "Wechselseitige Erhellung der Künste" (Walzel) als Strukturvergleich mit Begriffsweisen der Literaturwissenschaft, sodann die Etablierung intersubjektiver Vergleichbarkeit durch detaillierte empirische Überprüfbarkeit (Popper, Kuhn). Intersubjektivität in der Analyse der Primärquellen - den Kunstwerken - überwindet die Vorstellung einer Kunstgeschichte als Quellen- oder Zitatgeschichte, in der v.a. ein schriftlich tradierter Surplus Werkbedeutung generiert. In einer deskriptiven Wissenschaftstheorie lässt sich die Wechselseitige Erhellung der Künste als wissenschaftlicher Fortschritt durch Erweiterung strukturierter Theoriekerne durch neue empirische Anwendungen identifizieren (Kuhn, Stegmüller).§§Die Ausstattung der Reihe beinhaltet: Elementaranalysen zu Form und Farbe - Strukturanalysen z.B. zu Komposition, Rhythmus, Körperlichkeit, Leiblichkeit, Raumphänomenologie, Lichtgestaltung - narratologische Analysen zur Perspektivenbildung, Fiktivierung, Kommunikationssysteme, Figurkonzeption und -charakterisierung, Aktandenmodell, Zeitlichkeit.