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Prekäre Lebenslagen wie seelisches Leid, körperliche Krankheit oder die Konfrontation mit dem Tod befördern für viele Menschen eine kritische Auseinandersetzung mit gesellschaftlich vorgegebenen Deutungsangeboten und lassen sie nach alternativen Sinnentwürfen suchen. Gerade im Bereich der modernen Medizin sind solche Konfrontationen zwischen akademischem Wissen, überlieferten Ordnungen und individuellen Lösungsansätzen in großer Deutlichkeit wahrzunehmen. Ihnen galt das Interesse einer interdisziplinären Tagung an der Universität Mainz im September 2013, bei der die Suche des Menschen nach Heil und Heilung in die Mitte der Betrachtungen rückte. Es ging in ausgewählten Beiträgen darum nachzuvollziehen, wie aus der Sicht von Betroffenen und Akteuren in krisenhaften Situationen des menschlichen Daseins sinnvolle Handlungsentwürfe entstehen, gesellschaftlich bedingt verhandelt und umgesetzt werden. Dieser Band dokumentiert die Ergebnisse der Forschungsbemühungen mit Aufsätzen aus der Kulturanthropologie, Ethnologie, Medizingeschichte sowie aus den Psychotherapie-, Geschichts-, Kultur- und Literaturwissenschaften. Die Texte stammen von Mita Banerjee, Dagmar Hänel, Christoph Leder, Johanne Lefeldt, Anne-Christin Lux, Florian G. Mildenberger, Martina R. Mühlbauer, Oliver Müller, Johannes Müske, Bernd Rieken, Uwe Schellinger, Michael Simon und Mirko Uhlig.