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Thomas Mann hat die "jüdische Frage" vielfach auf eigenem Terrain ausgetragen. Vieles von dem, was er an "den Juden" ablehnt, haßt er an sich selbst, seine Kritik trifft sehr oft auch eigene Ich-Anteile. Manche Sonderleistung, die er als Außenseiter nötig hat, spricht er aus gleichem Grunde auch den Juden zu. Es ist ein komplizierter, oft verdeckter Prozeß der Identitätssicherung - ein Oszillieren zwischen den Polen "Bejahung" ("ich bin ein Außenseiter wie die Juden") und "Abgrenzung" ("ich bin als geborener Deutscher nicht so wie Ihr"). - Aus dem Inhalt: - Heinrich Detering: Juden, Frauen, Literaten. Stigma und Stigma-Bearbeitung in Thomas Manns frühen Essays (1893-1914) - Hans Rudolf Vaget: "Von hoffnungslos andere Art." Thomas Manns "Wälsungenblut" im Lichte unserer Erfahrung - Yahya Elsaghe: Judentum und Schrift bei Thomas Mann - Stefan Breuer: Das "Zwanzigste Jahrhundert" und die Brüder Mann - Manfred Dierks: Thomas Mann und die "jüdische" Psychoanalyse. Über Freud, C.G. Jung, das "jüdische Unbewußte" und Manns Ambivalenz - Anat Feinberg: Der Zauberer in der Wüste: Der israelische Blick auf Thomas Mann und seine Werke - Ruprecht Wimmer: "Doktor Faustus" und die Juden - Thomas Klugkist: Thomas Mann und das Judentum. Eine Collage