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Germanisierung und Gewalt: ein neuer Blick auf die Ausmaße und Bedeutung der nationalsozialistischen Volkstumspolitik im Zweiten Weltkrieg.Mit Kriegsbeginn im September 1939 begann das NS-Regime sein völkisches Programm, die »Festigung deutschen Volkstums«, schrittweise in ganz Europa zu implementieren. Unter der Leitung von Reichskommissar Heinrich Himmler initiierte sein Apparat die »Germanisierung« der polnischen, französischen und slowenischen Annexionsgebiete. Insgesamt wurden etwa eine Million »Volksdeutsche« aus ganz Europa ins Großdeutsche Reich umgesiedelt, ein Teil davon als »Neusiedler« in die annektierten Gebiete verbracht und dafür zwei Millionen »unerwünschte« Menschen - Polen, Juden, Franzosen und Slowenen - vertrieben und beraubt. Auf der anderen Seite wurden annähernd 2,8 Millionen »erwünschte« Einheimische »eingedeutscht«: »Volksdeutsche«, »Deutschstämmige« und »rassisch Wertvolle«.Alexa Stiller zeigt auf einer breiten Quellenbasis (zwei Dutzend Archive in sechs verschiedenen Ländern) in ihrer Studie die Komplexität und Komplementarität dieser völkischen Politik auf, die sich zwischen Exklusion - bis hin zur Vernichtung - auf der einen Seite und dem Angebot der Inklusion in die »Volksgemeinschaft« auf der anderen bewegte.Die Arbeit wurde ausgezeichnet mit dem Herbert Steiner-Preis.