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Die Aushandlung des Prager Friedens von 1635 kann als wichtige Zäsur innerhalb des Dreißigjährigen Krieges verstanden werden. Mit Kaiser Ferdinand II. und Kurfürst Johann Georg I. von Sachsen strebten zwei der einflussreichsten Persönlichkeiten ihrer Zeit eine Einigung auf politischer und religiöser Ebene an, deren Ziel die Befriedung des Alten Reiches sein sollte. Die vorliegende Studie gibt einen Einblick in die Dokumente, die in einer Edition von Kathrin Bierther seit 1997 vorliegen und den Verlauf der Friedensverhandlungen mit den vorhergehenden Sondierungen beinhalten. Die Dokumente geben Hinweise auf einige zentrale Themenkomplexe, die in der Forschung immer wieder aufgegriffen werden. Diese sind die Reichsheeresreform, die Forschungskontroverse um einen möglichen Reichsabsolutismus Ferdinands II. und die Gewichtung zwischen universal-gesamtreichischen und partikular-bilateralen Interessen der Verhandlungsparteien, die im Friedenswerk und den Verhandlungsakten nachweisbar sind. Desweiteren zeichnen die Akten zum Friedensschluss von 1635 ein lebendiges Bild der politischen Kultur des 17. Jahrhunderts im Vorfeld des Westfälischen Friedens von 1648.