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Migrationsbezogene Themen§haben seit mehreren Jahren auch in der deutschsprachigen Soziologie Konjunktur.§Kaum zu überblicken ist die Vielzahl an Tagungen, Symposien und Publikationen,§die entsprechenden Sektionen der soziologischen Gesellschaften, national wie§international, melden großen Zulauf, migrationssoziologische Expertise ist in§Politik und medialer Öffentlichkeit vermehrt nachgefragt. Die thematische und§methodische Diversifizierung der soziologischen Forschung reagiert auf den§Wandel von Migration und ihre gesellschaftliche Folgen. Neben klassischen§integrationstheoretisch orientierten Ansätzen finden sich vermehrt Zugänge, die§auf die Veränderungen der zeitlichen und räumlichen Migrationsmuster reagieren.§Zunehmend sind auch die Versuche, vorherrschende methodologische Grundannahmen§kritisch zu hinterfragen und methodische Probleme innovativ zu lösen. Trotz§dieser Intensivierung und Ausdifferenzierung der migrationssoziologischen§Forschung scheinen die erzeugten Erkenntnisse in vielen Bereichen lückenhaft§oder sind umstritten. Darin manifestiert sich nicht nur das allgemeine Problem§etablierter Wissenschaften, die zu Routinisierung und Wissensreproduktion§neigen, sondern ein spezielles Dilemma der Soziologie, die in ihren Analysen§immer wieder der Versuchung erliegt, auf Lesarten, Kategorien und§Problemsichten, die im gesellschaftlichen und politischen Diskurs angeboten§werden, zurückzugreifen. Dieses Sonderheft der Österreichischen Zeitschrift für§Soziologie setzt sich zum Ziel, die Lücken der migrationsbezogenen§soziologischen Forschung zu benennen und aufzugreifen sowie Ansätze für deren§Schließung zu diskutieren. Eingeladen sind sowohl Beiträge, die sich explizit§damit auseinandersetzen, was die soziologische Migrationsforschung nicht weiߧ(Wissens- und Erkenntnislücken), als auch Beiträge zu den konzeptuellen,§methodischen und gesellschaftlichen Gründen, die dazu führen, dass diese§bestehen.